
»Altes Forstamt in Jugenheim«
Das alte Forstamt ist urkundlich belegbar das älteste profane Gebäude Jugenheims. Es wurde 1552 im historischen Ortskern erbaut und diente den Grafen zu Erbach als Kellerei.
Eine Kellerei übernahm zur damaligen Zeit Verwaltungsaufgaben wie den Einzug von Steuern. Diese wurden in Form von Naturalien abgegeben und bestanden beispielsweise aus Korn, Heu, Wein oder Gänsen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kellerei von den Truppen Tillys geplündert. Nach einer zwischenzeitlichen Nutzung als Salpetersiederei wurde 1819 die Oberförsterei vom Jagdschloss Bickenbach in das Bauwerk verlegt. Seitdem diente es als Forstamt. Durch die Schließung des Forstamts Seeheim-Jugenheim und dessen Zusammenlegung mit dem Forstamt Darmstadt im Rahmen der hessischen Forstreform stand das Gebäude ab 2005 leer und zum Verkauf.

2005 bot das Land Hessen das Alte Forstamt Jugenheim der Gemeinde Seeheim-Jugenheim zum Kauf an, was diese aus finanziellen Gründen ablehnte. Aufgrund des Insistierens der Anwohner Dr. Heinz Schmitz, Dr. Klaus Bröllos, Gerhard Hechler und des damaligen Bürgermeisters Olaf Kühn war das Land bereit, das Anwesen an eine gemeinnützige Stiftung zu verkaufen.
Heute bilden das Hauptgebäude, das dazugehörige Kutscherhaus mit Remise und der Garten eine denkmalgeschützte Gesamtanlage.